Das Jahr 2019 ist ein Spannendes und bereits jetzt gab es tolle Aktionen:
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Bis zur Baumkrone und wieder zurück
Einmal einen Baum bis ganz nach oben besteigen…das ist der Wunsch vieler Kinder. Für zwölf Kinder aus Schwaigern wurde dieser Wunsch Ende August im Rahmen des Ferienprogramms wahr.
Startklar und voller Vorfreude trudelten die ersten Kinder direkt nach der Mittagspause ein. Ehe es mit dem Klettern losgehen konnte, muss erst einmal bei jedem Einzelnen die Konzentration hergestellt sein – das A und O, wenn man sicher den Baum hochklettern will. Eine ganz besondere Kennenlernrunde wurde gestartet und dabei festgestellt, wer noch ein wenig Aufmunterung benötigt… Mit viel Tempo beim Spiel wurden alle Kinder topfit und das echte Klettern konnte schon fast beginnen. Fragen wie „was ist zu beachten?“ „wie komme ich den Baum am schnellsten hoch?“ und „wie verhalte ich mich, wenn ich plötzlich Angst bekomme?“ wurden im Vorfeld von Rainer Schwab, Baumkletterer und WaldNetzWerker erklärt und alle Handgriffe praktisch gezeigt…denn schließlich ist das Ziel für viele Kinder auf fast 20 Meter hoch zu kommen.
Und dann stand dem Klettern endlich nichts mehr im Wege! Die ersten Kinder wurden mit Kletterausrüstung (Sicherungsgurt, Helm und Fußschlaufe) ausgestattet und begannen sich schon kurz darauf eifrig den Baum hochziehen, nachdem Rainer nochmals jedem Einzelnen eine Einweisung gegeben hat.
Da natürlich nicht alle Kinder auf einmal klettern gehen konnten, gab es auch noch andere Aktivitäten: ob relaxen und Knoten üben auf einer riesigen Baumhängematte oder das Gleichgewicht auf der Slackline testen…langweilig wurde es nicht. Allerdings weichen die Augen selten von den Bäumen, die gerade beklettert werden, erst recht nicht, wenn die beste Freundin von unten schon kaum mehr zu sehen oder zu hören ist. Unglaublich was man hier oben alles sehen kann!…ein leeres Nest, ein flinkes Eichhörnchen oder ein Vogel, es gibt viel zu sehen hier oben, wenn man nur aufmerksam ist.
Nachdem jeder sein Können unter Beweis stellen konnte und die Zeit sich immer mehr dem Ende nähert, gab es zum Schluss noch ein kleines Highlight, nämlich eine große Baumschaukel. Zwei Seile links und rechts am Klettergurt befestigt und schon beginnt man hoch über die Köpfe hinweg zu schaukeln und zu schwingen – frei wie ein Vogel. Und leider muss jeder kleine Vogel auch wieder nach Hause und so endet der Tag um 18 Uhr, mit zufriedenen und stolzen Gesichtern.
Pia Klenk, Praktikantin
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Einmal fühlen wie ein Vogel
Die Ferien nähern sich langsam aber sich der dem Ende…und wie nutzt man seine restliche Zeit am besten? Indem man ganz kreativ ein großes Bauwerk im Rappenauer Wald errichtet. Und so ging es am Donnerstag, 29. August los, vom Treffpunkt am Waldsee in Bad Rappenau. Pünktlich um halb neun trafen die ersten aufgeregten Kinder ein, um kurze Zeit später – nach einer Kennenlernrunde, mit der die Konzentration aufgebaut wurde – voller Vorfreude auf die Arbeit auch loszulegen. An der Sommerberghütte angekommen, musste zunächst ein Beschluss gefasst werden, was überhaupt gebaut werden sollte. Groß soll es sein, da waren sich alle sofort einig. Nach ein wenig Brainstorming stand es fest, es sollte ein großer Nistkasten werden, aber nicht für überdimensional-große Vögel, sondern für die Kinder! Skizzen und Entwürfe entstanden und noch vor der ersten Pause stand der Bauplan fest. Gestärkt mit warmen Brezeln und regionalem Obst, startete die langersehnte Arbeit. Schrauben, Bohrer und Sägen lagen schon bereit. Die Kinder teilten sich selbst in kleinere Werkstatt-Teams ein: die einen holten das Holz und vermaßen es gleich, die anderen waren fürs Sägen zuständig. Und dann wurde noch sortiert, damit alles in der richtigen Reihenfolge bereitlag, so dass zum Schluss wirklich der Nistkasten rauskommt und nicht versehentlich etwas ganz anderes. Nach einigen Stunden bohren und sägen, hörte man wie die Mägen anfingen zu knurren. Zum Glück war für das Mittagessen gesorgt: Kartoffelpuffer mit selbstgemachtem Apfelmus standen auf der Speisekarte.
Nachdem die Teller leer und die Bäuche wieder voll waren, ging es weiter, denn der Nistkasten sollte schließlich heute noch einzugsbereit für die Kindergruppe werden. So gut wie fertig gebaut, stellte sich dann die Frage, wo überhaupt der riesige Nistkasten seinen Platz finden soll. Schnell war der richtige Baum gefunden und somit stand der Fertigstellung nichts mehr im Wege. Nach ein paar Schrauben und Seilen mehr, hing der fertige Nistkasten auch schon am Baum. Das absolute Highlight war die bewegliche Tür, die das Ein- und Aussteigen der zwölf Kinder super leicht machte. Stolz präsentierten die Kinder ihren Eltern ihr selbsterbautes Kunstwerk, das sogar noch besser wurde, als in so manch einer Vorstellung. Und so hat der Rappenauer Wald nicht nur Nisthäuser in klein für die Vögel, sondern auch ein riesengroßes für Kinder!
-von Pia Klenk, Praktikantin-
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Jagsthausen unterstützt Wildbienen:
Nisthilfe für Wildbienen steht zum Einzug bereit
Über die wichtigen Aufgaben der Insekten für unsere Umwelt und auch für uns Menschen selbst wird derzeit an vielen Stellen diskutiert. Dabei wird die Bedeutung der Wildbienen immer wieder hervorgehoben und außerdem betont, welch große Schwierigkeiten diese Insekten haben, ausreichend Lebensraum und Brutstätten für ihren Nachwuchs zu finden. Mit dem konkreten Anliegen, etwas Nachhaltiges für Wildbienen zu tun, hat sich die Gemeinde Jagsthausen an das WaldNetzWerk gewandt… Nach ersten Gesprächen fiel die Entscheidung:
Es sollen zwei große Nisthilfen für Wildbienen entstehen, und die angrenzenden Flächen sollen als attraktive, blühende Insektenlebensräume entwickelt werden.
Das Projekt wurde in mehrere Teile gegliedert, sodass die Umgestaltungen nach und nach umgesetzt wurden und werden. Im ersten Teil sollte unter Leitung des WaldNetzWerkes eine Wildbienennisthilfe auf der Trockenwiese neben der Grundschule entstehen, die Schülerinnen und Schüler gestalten.
In der letzten Woche des Schuljahres fand für die Schüler der Klasse 3/4 der „Projekttag Wildbiene“ statt. Im Außengelände der Schule trafen sich die Schüler mit den WaldNetzwerkern, um sich nach einer kleinen Einführung zu den Wildbienen mit dem Bau des Wildbienenhauses zu beschäftigen. Dazu standen halbierte Baumstämme von Kirschen, Eschen und Buchen zur Verfügung. In Zweierteams zeichneten die Schülerinnen und Schüler Bienen, Blumen, Herzen und Muster auf und dann hieß es „bohren, bohren, bohren“! Mit extra langen Bohrern waren die Akkubohrer und Bohrmaschinen ausgestattet, und dies verlangte doch Fingerspitzengefühl beim Arbeiten. Entspannender war das „Einsenken“ der Löcher, das nötig ist, damit die Bienen ohne Flügelverletzungen einfliegen können. Während die einen bereits Erfahrungen mit dem Bohren hatten, war es für einige Kinder das erste Mal, dass sie eine Bohrmaschine ausprobieren durften. Einige davon hatten richtig große Freude am Bohren…
Mit der Zeit wurden die Maschinen schwer und die Konzentration ließ nach, da kam der Wechsel mit der zweiten Gruppe sehr gelegen. Die Schüler wechselten zur Station „Wissen rund um die Wildbiene“ mit den Lehrerinnen. Mit neuer Kraft hat die zweite Gruppe die noch notwendigen Hölzer gebohrt und dann in das vorbereitete Grundgerüst eingebaut. Und dort kamen die einzelnen Muster großartig zur Geltung!
Zum Abschluss konnten die Kinder bei einem Spiel ihr neu erworbenes Wissen rund um die Wildbiene prüfen. Als „Eulen“ und „Krähen“ spielte man gegeneinander und musste sich entscheiden, ob die Antworten zum Bienenprojekt korrekt waren… So ging der Tag rund um die Wildbiene rasch zu Ende…und die Bienen sind eingeladen, baldmöglich einzuziehen!
Um die dort nistenden Bienen vor dem Specht zu schützen, wird noch ein Gitter mit ausreichend großem Abstand davor gebaut. Bereits Wochen vor der Schüler-Aktion wurde die Umland-Gestaltung vorbereitet. Für die Flächenbegutachtung und -auswahl hatte das WaldNetzWerk „seinen Fachmann“, den früheren Naturschutzbeauftragten Rüdiger Gaa, an Bord, der sich seit Jahren mit artenreichen Wiesen und ihren Bewohnern beschäftigt.
Die Mitarbeiter des Bauhofs, die Rektorin der Grundschule, Frau Strauß, Frau Dörner von der Gemeinde,…alle halfen sie bei den Vorbereitungen mit, denn nur gemeinsam kann ein so tolles Projekt umgesetzt werden!
Die weiteren Schritte sind bereits geplant:
Im Rahmen des Ferienprogramms wird das WaldNetzWerk wieder vor Ort sein und mit den Kindern ein zweites Wildbienenhaus in Olnhausen bauen. An beiden Standorten wird mit an den Standort angepasstem Saatgut eine dauerhafte, bunte Blumenwiese entstehen.
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WaldErleben beim Ferienprogramm:
Geheimnisvolle Dämmerung – seit Jahren ein Erfolgskonzept
Pünktlich nach den Pfingstferien startet für viele Kinder die Planung für die Sommerferien. Die Aktionen im Wald sind in Bad Rappenau seit Jahren etabliert – allem voran die „Geheimnisvolle Dämmerung“, die eine abendliche Tour durch den Wald mit dem Förster verspricht, bei der die Besonderheiten des Waldes und die Waldtiere erkundet werden und man zum Abschluss Stockbrot genießen kann. Währenddessen wird es im Wald immer dunkler…
Seit Jahren ist die „Geheimnisvolle Dämmerung“ mit Claus Schall ein wahrer Dauerbrenner. Klarer Wunsch von Förster Claus Schall ist: alle, die in den Wald mitkommen wollen, sollen auch mit! Und so wird es manchmal auch eine große Gruppe, zumal auch die Eltern eingeladen sind, mitzukommen…
Und dann ist es 2019 wieder soweit…nach und nach füllt sich der Platz an der Sommerberghütte mit Kindern wie Erwachsenen. Eine gespannte Stimmung umgibt die Kinder, die das erste Mal dabei sind…die „Wiederholungstäter“ sind voller Vorfreude, und man überlegt, was man wohl dieses Jahr erleben wird. Eine Reihe von Kindern sieht man über die Jahre „groß werden“, denn für sie gehört diese Waldtour mit zu den Ferien! Da die Tour immer anders ist, wiederholen sich die Themen nicht komplett, und auf die kleinen Gags a ´la Claus freut man sich immer…
Die Menge an Erwachsenen ist dieses Jahr beachtlich, und es gibt fast kein Kind, das ohne Begleitung dabei ist… Claus begrüßt die Kinder und erklärt den Rahmen der Tour…und schon geht’s los! Am Maulwurfshügel wird dieses Mal der erste Stopp eingelegt und gemeinsam überlegen alle, welche Unterschiede zur Wühlmaus sie kennen. Besonders beeindruckt sind die Kinder vom Fell des (ausgestopften) Maulwurfs, das sich je nach Bewegungsrichtung verändert.
Zum Ausprobieren sind das Springkraut und die „Klett-Früchte“ am Wegesrand. Hier wird die Verknüpfung zum Alltag deutlich – die Große Klette als Meisterstück der Natur, das bei uns z.B. bei den Klettverschlüssen nachempfunden wird. So kitzelt Claus aus den Kindern ihr Wissen hervor und ergänzt es mit seinen anschaulichen Beispielen und Hinweisen…auch die Eltern fügen hier und da etwas hinzu, halten sich aber ansonsten im Hintergrund, lassen ihren Kindern das Erlebnis und genießen es, selbst dabei zu sein. In diesem Stil geht’s auch um Ökobäume, um farblich markierte Bäume und alles, was die Kinder so nebenbei noch wissen möchten.
Dann kommt der Startschuss, auf den so mancher „alte Hase“ gewartet hat: quer-waldein heißt es nun die versteckten Waldtiere zu finden (Holzsilhouetten)…so können die Kinder ihre gesammelte Energie beim Rennen los werden und gleichzeitig aber das Auge schulen und das Tier entdecken. Sind alle Tiere gefunden und alle Fragen besprochen, führt die Rundtour zurück zur Sommerberghütte.
Drei Feuerschalen und ein Berg Stöcke stehen bereit fürs Stockbrot…die Freude ist groß! So lange die Kinder und ihre Eltern mögen, ist Stockbrot backen und verspeisen angesagt… Dieses Mal zieht ein Gewitter auf, kommt aber glücklicherweise nicht so nah und die Gruppe genießt das Stockbrot. Der Regen jedoch ist für mache Eltern Argument genug, die Kinder zu bewegen, sich zu verabschieden… das DANKESCHÖN vieler Kinder (und Erwachsenen) kommt von Herzen! Und viele verabschieden sich mit „…bis nächstes Jahr!“
Somit wird es auch 2020 wieder mindestens einmal die „Geheimnisvolle Dämmerung“ geben…
Danke Claus, die Kinder sind begeistert von der Waldtour mit Dir!
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Zum WaldNetzWerk-Jubiläum:
WaldNetzWerk verschenkte Gastspiele von „Fräulein Brehm“
Wer kennt denn noch heute den Zoologen Alfred Brehm, der sein umfangreiches Wissen bereits im 19. Jahrhundert als „Brems Tierleben“ veröffentlichte? Mit dieser Frage ans Publikum beginnt „Fräulein Brehm“ ihr Theaterstück…
Schauspielerin Tine Kiefl alias Fräulein Fridoline Minerva Brehm bot mit „Canis lupus – Der Wolf“ anschauliche Einblicke in die Welt der Wölfe. Die Diskussion rund um die wieder in Deutschland lebende Wildtierart ist groß, doch Fräulein Brehm bedient sich ausschließlich den wissenschaftlichen Fakten; Gerüchte und Märchen haben bei Ihr keine Chance und werden entlarvt… Wo genau und wie leben Wölfe in Deutschland? Was hat es mit den Schlagzeilen auf sich, die den Wolf der Blutrünstigkeit bezichtigen? Fräulein Brehms Tierleben bietet das einzige Theater weltweit für gefährdete, heimische Tierarten. Gründlich recherchiert, poliert und auf den Punkt gebracht…
So wird das Publikum einerseits gut unterhalten, anderseits auch noch mit Fachwissen versorgt und zwischendurch mit einbezogen. Am Ende kann dadurch jeder einzelne Zuschauer Position beziehen und siehe da: mit dem neu erworbenen Wissen hat der Wolf viele Fürsprecher! Die Kenntnisse rund um das Jagdverhalten von Wölfen, das Verhalten von wilden Beutetieren des Wolfes und das von Schafen sowie die Erkenntnisse rund um Herdenschutzhunden, lassen den Wolf in einem anderen Licht erscheinen. So wird er vom „Rotkäppchenfresser“ aus dem Märchen zum Bestandteil unserer heimischen Tierwelt…
Auf Einladung des WaldNetzWerkes, das anlässlich des 10-jährigen Jubiläums das Gastspiel verschenkt hatte, konnten sich drei Schulen über das Theaterstück freuen: die Grundschulen in Jagsthausen und Stetten waren mit den 3. & 4. Klasse dabei und in Bad Rappenau kamen die fünf 4. Klassen der Verbundschule auf diese Art und Weise mit den Wolf in Kontakt.
Nach der Darbietung, bei dem die Schüler das Leben der Wölfe intensiv kennen lernen und dadurch vieles verstehen konnten, stand Fräulein Brehm noch für die vielen Fragen der Schüler bereit…
Für die Geschäftsführerin des WaldNetzWerk e.V. Manuela König war schnell klar, dass die Theater-Geschenke an der richtigen Stelle angekommen waren, denn die Fragen der Schüler waren nicht nur sehr zahlreich, sondern auch tief.
An dieser Stelle bedankt sich das WaldNetzWerk bei den Schulen für die hervorragende Mit-Organisation vor Ort sowie bei der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e. V. für die finanzielle Unterstützung.
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Unterwegs als NetzWerker:
Kräuterexperten beim Weingut Albrecht-Kiessling
Wo Netzwerker unterwegs sind, treffen sie immer wieder auf andere NetzWerker…und genau so ist die Aktion bei „Violas Afterwork“ im April entstanden. Bei einer WaldNetzWerk-Veranstaltung im letzten Jahr erstmals in Kontakt getreten, war schnell klar, dass auf beiden Seiten die Türen für eine Zusammenarbeit offen waren. Draußen sein, Nachhaltigkeit leben, mit der Natur arbeiten, aber vor allem auch das Herzblut, mit dem Dinge angepackt werden…das waren die Gemeinsamkeiten, die in eine „Nachhaltigkeits-Veranstaltung“ mündeten. So war es geplant…
Doch noch bevor diese Veranstaltung durchgeführt werden konnte, war die Anfrage des Weingutes da, doch auch bei einer anderen Veranstaltung zusammenzuarbeiten. Violas Afterwork des Weingutes Albrecht-Kiessling am Fuße des Wartbergs in Heilbronn bietet einmal im Monat Weingenuss unter einem bestimmten Thema an und im April sollte das Thema Wildkräuter im Mittelpunkt stehen. Fachlich versiert sind im WaldNetzWerk einige Referenten…darunter auch Carolin Friedrich und Manuela König, die sich seit Jahren ganz praktisch mit Wildkräutern beschäftigen. Genau so war auch das Angebot vor Ort am Afterwork-Abend: die Duftbar präsentierte frische Kräuteraromen, dicke Kräutersträuße machten die Vielfalt der Frühlingskräuter in der Natur deutlich und Infos rund ums Kräuter sammeln und zur Verwendung konnten direkt eingeholt werden… Das Kräuterwissen war auch Basis für die Auswahl der Kräuterköstlichkeiten, die natürlich alle im Weingut selbst hergestellt wurden. Und für alle gab es eine knackige Einführung in das Thema Wildkräuter, ihre Vielfalt und Frühlingsenergie.
So konnten an diesem Abend mehrere hundert Menschen erreicht werden, die Lust auf inhaltsreichen Genuss hatten und dabei das WaldNetzWerk hautnah kennen lernen konnten… So macht Netzwerken noch mehr Spaß!
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Brackenheim feiert die Flatterulme
Es ist ein fester Termin im Veranstaltungskalender der Stadt Brackenheim: die Pflanzung des „Baum des Jahres“ am Baumspazierpfad im Wiesental. Jedes Jahr findet dort rund um den offiziellen Tag des Baumes (21. April) die öffentliche, aber familiäre Feierstunde zu Ehren des „Baum des Jahres“ statt, bei der verschiedene Akteure eingebunden sind, die ein kurzweiliges zum Thema passendes Programm gestalten.
Fünfzehn Minuten vor der Veranstaltung wurde es geschäftig am Baumspazierpfad – in Gruppen kamen die Gäste und Baumfreunde zum Treffpunkt und bevölkerten die bereitgestellten Sitzgelegenheiten und Stehtische, informierten sich an der bunten Infotafel zur Flatterulme, dem Baum des Jahres 2019, und tauschten sich aus. Die Kinder des Brackenheimer Waldkindergartens stimmten sich auf der Wiesenfläche auf ihren großen Auftritt ein und eine zweite Kindergartengruppe kam aufgeregt am Ort des Geschehens an…die Spannung für die Kinder stieg merklich. Die letzten Handgriffe wurden erledigt, und Frau Blach vom Theodor Heuss Museum – Organisatorin der Veranstaltung – begrüßte die Beteiligten und Überraschungsgast Ulrich Burr von der SDW.
Die Feierstunde hat ihr Ritual und beginnt alljährlich mit den Grußworten der Stadt, die in diesem Jahr Herr Kaiser als Stellvertreter des Bürgermeisters hielt, der nicht nur seinen Dank an alle Beteiligten überbrachte, sondern auch auf die Verbindung der Baumpflanzaktion zum großen Sohn der Stadt Brackenheim, Theodor Heuss, hinwies und die Flatterulme als wenig bekannte Baumart ankündigte. Nach dieser Einführung und den Grußworten des Stellvertretenden SDW-Vorsitzenden, Herrn Burr, kamen endlich die Kinder zum Zuge:
Mit einem Lied führten die Kinder der Flohkiste in die Thematik Wald ein, ehe die Kinder des Waldkindergartens Waldwichtel ein eigens für diesen Tag geschriebenes Theaterstück aufführten. Es entstand aus den Erlebnissen und Fragen der Kinder, als sich die Gruppe mit den Themen Insekten, Insektensterben und Vielfalt im Wald auseinandergesetzt hatte…alle Kinder übernahmen eine Rolle, die pantomimisch dargestellt wurde. Der Erzieher las die selbst geschriebene Geschichte vor, die von einer Flatterulme und den in ihr lebenden Schmetterlingen und Insekten handelte, die durch das Zutun eines Bauern nicht mehr überleben konnten. Ein Schmetterling kam bei einem Erkundungsflug an einem anderen Ort vorbei, wo alles noch passte…es gab Schmetterlinge, Insekten, Flatterulmen und vernünftige Menschen. Und die Kinder spielten ihre Rollen: Schmetterlinge, Rehe, Flatterulmen…alle waren da! Und der Applaus war riesig…
Das offizielle Pressefoto zur Baumpflanzung war schnell gemacht, so dass der forstliche Einsatz kommen konnte. Mit der Präsentation der Flatterulme stellte sich der neue Revierleiter Simon Zoller bei der Bevölkerung vor. Er übernahm damit die Tradition seines Vorgängers Stefan Krautzberger, die jeweilige Baumart in unterhaltsamer Art und Weise zu beschreiben. Mit Bildern und Anschauungsmaterial baute er eine Brücke zur Flatterulme und machte damit auch Werbung für die besonderen Baumarten, die meist in einzelnen Exemplaren im Wald zu finden sind.
Beim abschließenden gemütlichen Miteinander wurden die offenen Fragen beantwortet und das Netzwerken nahm seinen Lauf.
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Familien pflanzen Bäume
Bäume hatten und haben eine besondere Bedeutung für uns Menschen. Eine persönliche Beziehung haben am letzten März-Samstag über 50 kleine und große Menschen aufgebaut, indem sie im Stadtwald Bad Rappenau ihren persönlichen Baum bzw. Bäume gepflanzt haben. Enkelkinder mit ihren Großeltern, Eltern mit ihren Kindern oder die komplette Großfamilie, auch befreundete Familien…es hat sich eine bunte Mischung an Baum- und Waldfreunden getroffen, um ihre ganz eigene Anlaufstelle im Wald zu gestalten. Alle waren gespannt, wie es wohl werden würde…das war zu spüren…und hatten ein Anliegen: die Bäume sollen dauerhaft stehen bleiben dürfen…
Nach dem kurzen Spaziergang in den Frühlingswald ging es nicht sofort ans Baumpflanzen, schließlich waren einige Punkte noch offen: Wie groß sind die Bäume und welche Baumarten werden gepflanzt? Wie findet man seinen Baum wieder und wie funktioniert die Pflanzung?
Zwei dicke, alte Eichen am Wegesrand waren als erste Station Anschauungsobjekt, wie groß der Abstand zwischen den Bäumen sein muss, wenn sie auch nach vielen Jahren noch stehen sollen. Dies war auch die Erklärung der Abstände der Stickel auf der Pflanzfläche. Nun galt es die Baumart zu wählen – zur Auswahl standen: Eiche, Elsbeere, Speierling, Flatterulme – der Baum des Jahres – sowie ein paar Schwarznüsse. Als Entscheidungsgrundlage wurden die Baumarten mit Bildern von Blättern, Blüten, Früchten usw. und ihrem Holz vorgestellt…und die familieninternen Absprachen konnten erfolgen. Nachdem Artur Hofmann die wichtigen Punkte zur Pflanzung erklärt hatte, ging es auf zur Pflanzfläche, wo man sich an den Stickeln orientieren konnte…und die Gruppen suchten ihre Stelle(n) aus, wo ihr Baum/Bäume stehen sollte und erledigten die Pflanzung gewissenhaft. Anschließend wurden noch die Holzschilder gestaltet und an den Stäben angeschraubt. Die Familien ließen sich Zeit an Ihren Bäumen und genossen diese Momente, ehe sie sich verabschiedeten…natürlich mit der Versicherung, schon bald wieder zu kommen und nach dem Baum zu schauen. Alle wissen, es ist Natur mit oft harten Bedingungen und es bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Bäume die Umstellung von der „Wellnessoase Baumschule in die harte Realität“ schaffen. Ein neuer Wald in bunter Mischung ist entstanden, der durch Naturverjüngung noch komplettiert wird…
Es war eine unglaublich stimmungsvolle Aktion mit dynamischer Ruhe, viel Freude, Lebenslust, Optimismus und Frieden…
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In Heilbronn ist 2019 das Jahr der BUGA und auch das WaldNetzWerk ist mit dabei:
Das zweite BUGA-Wochenende stand ganz im Zeichen der Motorsägenkunst. Aus einem Stück Eiche hat Motorsägenkünstler Micha Reichert an zwei Tagen ein großartiges Kunstwerk gezaubert…
Vom 19. bis 22. April fand ganztags die Ausstellung Insektenvielfalt im ZukunftsWald statt. Klein, oft unscheinbar bevölkern Insekten den Wald. Schaut man genau hin, haben diese kleinen Bewohner des Waldes Großartiges zu bieten: filigrane Strukturen, außergewöhnliche Baupläne, besondere Farben und Formen… Auch der ZukunftsWald bietet Lebensraum für diese formenreiche Tierklasse.
Die Fotoausstellung mit Makro-Aufnahmen von Marny Lüders machte es möglich, den kleinen Waldbewohnern direkt Auge in Auge gegenüberzustehen und über sie zu staunen…